Tierschutz Halle e.V.

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HaIle/MZ. Halles Tierschützer schlagen Alarm. Noch nie mussten sie sich um so viele herrenlose Hunde kümmern wie in diesem Jahr. Neben zahlreichen Vierbeinern, die sie auf der Straße finden, machen den Vereinsmitgliedern immer mehr Hunde zu schaffen, deren Besitzern mit den Tieren nichts mehr anfangen können. Mit der Folge, dass die Unterbringungsmöglichkeiten des Vereins fast erschöpft sind und sich offene Tierarzt-Rechnungen auf mittlerweile 24 000 Mark summieren.

„Wir wissen nicht mehr, wie es weitergehen soll.“ Christine Kaiser, Sprecherin des Tierschutzvereins Halle, ist verzweifelt. Seit einigen Monaten sei der schon immer schwierige Ausgleich zwischen aufgenommenen und weitervermittelten Tieren überhaupt nicht mehr zu schaffen. „Die 15 von ehrenamtlichen Helfern betreuten Tierheim zu übernehmen oder ein preiswertes Grundstück zu erwerben, sind in der Vergangenheit immer wieder gescheitert.“ Deshalb bleibe nun nur die Hoffnung auf neue Mitstreiter, die sich wenigstens bis zur Weitervermittlung der herrenlosen Hunde annehmen.

Sigrid Grünberg, Leiterin des städtischen Veterinäramtes, sieht in dem Problem eine Folge der neuen Hundesteuer-Satzung. Weil für gefährliche Rassen seit diesem Jahr 1 200 statt wie bislang 120 Mark zu zahlen seien, könnten sich viele Hundebesitzer den Unterhalt nicht mehr leisten. Diese Leute tauchten dann entweder im Tierheim oder beim Tierschutz auf. „Wird ihnen nicht sofort geholfen, binden sie ihre Hunde häufig irgendwo an“, so die Amtsleiterin. Allein im städtischen Tierheim seien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 109 herrenlose Vierbeiner gezählt worden - nur 39 von ihnen wurden wieder abgeholt.

Dass der Großteil der Arbeit dennoch an den Tierschützern hängen bleibt, hat einen einfachen Grund. Die Vereinsleute gehen im Interesse der Hunde unbürokratischer vor als die Mitarbeiter des Tierheims. Das wird von Leuten, die ihre Vierbeiner los werden wollen, gnadenlos ausgenutzt.

JAN WATZOLD

Mitteldeutsche Zeitung vom 24.08.2001

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