Mit einem Knall im Dunkeln begann es. Der Moment in dem wir realisierten, daß wir es mit einem schrecklichen Unfall mit schreienden Menschen und blutenden Körpern zu tun hatten. Um nun nicht zu detailliert auf das Geschehen einzugehen, seien hier die Fakten genannt, welche nicht zuletzt die Auslöser für diese Aktion waren:

Es geschah ein Autounfall, bei dem eine Person leicht angefahren und ein Hund frontal auf die Hörner genommen wurde. Der Hund erlitt einen schmerzhaften und qualvollen Tod. Es war einfach keine Hilfe für den Hund zu bekommen. Sämtliche Versuche, einen Tierarzt zu holen, verliefen erfolglos. Auch die Sanitäter, ebenso wie die Polizei verhielten sich genervt und verweigerten jede Mithilfe für das Tier, indem sie es mißachteten. Sprüche wie: "Das Tier verstirbt eh, und wir haben die Feuerwehr schon geholt, die entsorgen den Kadaver dann." mußten wir uns anhören. Hilfreiche Tips gab es wenig bis gar nicht. Nach 20 Minuten erlag das Tier seinen schweren Verletzungen, ohne dass Rettung informiert worden wäre.

Dies war der Grundstein für eine Unterschriftensammlung für einen bundeseinheitlichen Tiernotruf unter der Rufnummer -111-, die von mir ins Leben gerufen wurde. Dr. Fickel (Präsident der Tierärztekammer Heide) hat diesen Antrag schon des öfteren im Ministerium vorgelegt. Angeblich interessiert sich das Volk nicht für einen Tiernotruf, und deshalb wurde er bislang nicht genehmigt.

Mich hat man bislang nicht gefragt! Und "JA" ich will diesen Notruf und viele tausend Mitmenschen aus meiner Umgebung, und es werden ständig mehr.

Der Tiernotruf sei nicht notwendig, oder wer soll das bezahlen, werde ich ständig gefragt. Aber dem kann ich nur entgegen setzen, wer ein Tier hat, der hat auch ständig Verpflichtungen. Angefangen mit Unterkunft, Futter, Pflege, Spielzeug oder Kottüten genau wie ständig wiederkehrende Tierarztrechnungen wie z.B. Impfungen, Untersuchungen usw. Dazu kommen noch die Steuern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand etwas dagegen hätte, gegen eine geringe Gebühr / Beitrag, eine Chipkarte wie bei anderen Krankenkassen auch zu bekommen. Da es so etwas schon gibt, müsste es nur noch zur Pflicht werden. Verbunden mit einer Halterhaftpflicht wären an einem Unfallort alle Beteiligten sehr viel ruhiger und entspannter. Außerdem würde die Hilfe für das Tier im Vordergrund stehen und nicht die Bezahlung.

Wie ich inzwischen festgestellt habe, sind die meisten Rettungsleitstellen mit den Telefonnummern der ortsansässigen Tierretter ausgestattet. Leider scheitert es dann an der Umsetzung oder am fehlenden Sachverstand der zur Hilfe gerufenen Polizei oder Feuerwehr, die Situation mit verletzten Tieren richtig einzuschätzen.

Deshalb sollte bei jedem Unfall mit Tieren automatisch ein Tierretter verständigt werden um wenigstens die wenigen Tierschutzgesetze auch zu gewährleisten. Ob ein Tier stirbt oder lebt entscheidet bislang der Polizist auf der Straße und nicht ein mal der Besitzer des Tieres kann etwas bewirken wenn er selbst verletzt wurde. Wenn er dann nach Rettung für sein Tier ruft, ist es doch nur der Schock! Dem Vieh kann eh keiner mehr helfen. Das er aber gerade verletzt wurde weil er versucht hat seinem Tier das Leben zu retten, will keiner wissen.

Man sollte jeden Tierretter oder freiwilligen Helfer bei der Rettungsleitstelle registrieren lassen, der es möchte, um dann im Notfall informiert zu werden. Vielleicht kann man auch einen täglichen oder wöchentlichen Wechsel einrichten, um die anfallenden Arbeiten auf alle zu verteilen. Das kann aber nur in Absprache mit den Tierärzten geschehen, weil niemand deren Ablauf so gut kennt wie sie selbst. Bei kleineren Gemeinden ist es geradezu notwendig, mehrere Ausweichmöglichkeiten zu haben. Dort muss der Tierarzt, der Tierschutz, die Tierklinik oder der freiwillige „ehrenamtliche“ Hand in Hand arbeiten, auch wenn es manchmal schwer fällt. Schließlich geht es um das Tier und nicht um persönliche Belange. Viel wichtiger ist noch, den Tierschutz zu praktizieren und nicht zu verkaufen. Welcher Tierschutzverein auch immer sich dieser Sache verschließt und sagt, er hätte weder Zeit noch Geld oder sonst was für Ausreden, der sollte sich überlegen was er dann schützen will?

Also lassen Sie uns gemeinsam zwei Millionen Unterschriften für ein Volksbegehren sammeln.

Immer wieder  rufen Menschen an, schicken E-Mails oder beteiligen sich schon an unserem öffentlichen Forum, welches ich auf meiner Seite www.tiernotruf-111.de eingerichtet habe, um gemeinsam eine gute und akzeptable Lösung herbeizuführen. Ständig werden es mehr Menschen die meine Idee mit ihrer Unterschrift unterstützen wollen. Leider kann ich nicht alle Menschen in unserem Land kennen oder erreichen. Deshalb möchte ich Sie um Ihre Mithilfe bitten. Erzählen Sie es so vielen Menschen wie möglich oder wenigstens einer Person aus Ihrem Umfeld der ein Tier besitzt, welcher Art auch immer. Ein Urteil kann sich schließlich jeder selber bilden, aber dafür muss man erst mal von dieser Unterschriftensammlung wissen.

Vielen Dank

Ihr Sven Schaack