Jetzt möchte ich allen, die es interessiert, mehr über meine Rasse erzählen. Ich bin wie schon erwähnt ein Kaukase. Oder zu Deutsch ein Russischer Hirtenhund. Es gibt für uns Kaukasen ziemlich viele Bezeichnungen, wie Kaukasischer Owtscharka, Kaukasia, Owtscharki, Kaukasischer Schäferhund (wobei diese Bezeichnung die meiner Meinung nach unzutreffendste ist). Da ein Herden-Schutz-Hund ja nun mal zum Schutze der Herde und nicht wie der Schäferhund zum Hüten gezüchtet wurde. Und ich kann euch aus Erfahrung sagen, dass ein Kaukase ganz und gar nichts davon hält, sich freudig unterzuordnen oder mit voller Begeisterung sich darauf stürzt, beim ersten Kommando Arbeitsanweisungen auszuführen, neee, neee, nich’ mit uns.
Da diese sehr hohe Arbeitsbereitschaft jedoch eine grundlegende Eigenschaft des normalen Schäferhundes ist, birgt hier der Name die große Gefahr des Missverständnisses. Dass nämlich bei der Anschaffung eines solchen vermeintlichen Kaukasischen "Schäferhundes" auf Grund des irreführenden Namens dann völlig falsche Erwartungen an den Hund gestellt werden. Wenn nun Herrchen feststellt, dass sein angeblicher Schäferhund die ihm gestellten Aufgaben nicht erfüllt, oder Frauchen sich bei diesem Hund nicht genauso gut wie beim DSH zuvor durchsetzen kann, ist der Hund stark gefährdet, wieder abgegeben zu werden.
Kaukasen sind also wie schon erwähnt, russische Hirtenhunde, deren Aufgabe noch heute darin besteht, Menschen und ihre Viehherden vor Raubtieren wie Bären oder Wölfen zu beschützen. Wir gehören zu den Molosserartigen und sind, wie diese auch erst sehr spät erwachsen bzw. ausgewachsen und von Muskulatur und Fellbildung meist erst mit 4-5 Jahren völlig ausgeprägt. Wir besitzen um unseren Hals eine sehr schöne, dichte Mähne welche uns zum Schutz vor Verletzungen im Kampf mit Angreifern dient.
Wir sind eine Hunderasse, die sehr eigenständig Entscheidungen trifft und diese auch selbstständig ausführt. Wir entscheiden meist selber, welche Objekte bzw. Situation wir für bedrohlich halten und welche wir souverän ignorieren. Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir schon so früh wie möglich an alles gewöhnt werden, was zu unserem zukünftigen Leben gehören wird. Dass wir unsere Familie kennen lernen und unsere Umgebung erkunden können.
Aufgrund meiner Größe besitze ich natürlich auch sehr viel Kraft. Darum musste ich bei meinem Frauchen auch ´ne Menge lernen, aber mit viel Geduld und noch mehr Konsequenz schaffte sie es, mir viele Kommandos beizubringen und sie gab mir die nötige Zeit, diese auch zu verstehen und umzusetzen. Mein Frauchen hat dafür aber auch viel mit mir geübt und mich immer bei noch so kleinsten Erfolgen ganz doll gelobt, deshalb wollte ich auch immer mein Frauchen mit meinen Lernerfolgen beeindrucken. Mir waren Frauchens lobende Worte wichtiger als irgendwelche Leckerlis, hab mir sagen lassen, dass dies auch eine häufig anzutreffende Hirtenhundeigenschaft sein soll, dass wir sozusagen als unbestechlich gelten, jawohl...so sind wir nämlich.