Tibet Terrier

So wenig wie der Tibet Spaniel ein Spaniel ist der Tibet Terrier ein Terrier. In seiner Heimat wurde er als Hütehund eingesetzt und wirkte so in der Dreiergruppe Hirte, Herdenschutzhund (in diesem Falle der Tibet Mastiff) und Hütehund mit. Man könnte ihn also mit einiger Berechtigung als Tibetischen Schäferhund bezeichnen. Es wird ihm hierbei nachgesagt, dass er in den engen Tälern des Tibet zur Not auch auf den Rücken der Schafe von einem Ende der Herde zum anderen laufen könne.

Vermutlich waren die Magyaren die ersten, die diese Rasse nach Europa brachten. Auffallend ist heute noch die Ähnlichkeit des Puli zum Tibet Terrier. Auch in anderen Ländern Europas findet man Hunde, die möglichweise auf den Tibet Terrier zurückzuführen sind: in Polen der Nizinny, in Italien der Bergamasco oder in Frankreich der der Berger de Pyrenees. Zottiges Fell, die über dem Rücken gerollte Rute und die Grau und Falb melierte Fellfarbe unterscheiden diesen vom nordischen Schäferhunde-Typ.

In Westeuropa etablierte sich die Rasse recht spät, sie wurde erst in den späten dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts anerkannt.

Der Tibet Terrier ist ein kompakter muskulöser Hund, der bei einer Größe von 35 bis 41 cm zwischen 8 und 15 kg wiegt. Sein Fell besteht aus dichter Unterwolle und glattem oder gewelltem Deckhaar, das sich ähnlich wie Menschenhaar anfühlt. Außer kastanienbraun sind alle Fellfärbungen zulässig. Die Rute trägt er in kühnem Schwung über den Rücken gerollt. Das lange Fell bedarf sorgfältiger Pflege, sonst ist der Tibet Terrier robust und pflegeleicht.

Er ist ein freundlicher, kontaktfreudiger Hund, der zu temperamentvollen Spielen mit seinen Leuten neigt: der perfekte Hund also für Familien mit Kindern. Er ist auch durchaus für die Haltung in der Stadtwohnung geeignet - ausreichende Beschäftigung und Spaziergänge natürlich vorausgesetzt. Beim Spielen setzt er gern mit viel Geschick seine sehr beweglichen Pfoten ein, etwa um Dinge festzuhalten oder mit Bällen zu spielen. Bei ungewöhnlichen Geräuschen versäumt er es nicht, seine Leute zu warnen, er ist aber keinesfalls ein Kläffer.

Unter den Freunden dieser liebenswerten Rasse kursiert die folgende Rassebeschreibung:

Standard für Tibet-Terrier; Nr. TTX der FCI

Wesen:

Der Tibet Terrier ist ein sehr lebhafter und aktiver Hund, besonders in ungünstigen Augenblicken. Ebenfalls ist er sehr intelligent, die Spielvarianten, die er sich ausdenkt sind schier unerschöpflich. Da der Tibet Terrier vorgibt, ein Hütehund zu sein, arbeitet er gern im Freien. Besonders liebt er es, sich von Schafen treiben zu lassen oder seinerseits hinter Mofas, Joggern, Fahrrädern oder Pferden herzulaufen. Dank seines Arbeitseifers ist der TT gut zu erziehen, es sei denn, er hat gerade keine Lust oder sieht den Sinn nicht ein.

Schädel:

Weder breit noch grob, mit viel Platz für das Gehirn, beim Beklopfen allerdings verdächtig hohl klingend. Jedoch hat der TT ausreichend Phantasie, um sich jeden Tag mehrere neue Streiche auszudenken. Der Fang sollte genauso lang sein wie der Kopf, damit der TT denselben überall problemlos hineinstecken kann. Die Nase soll schwarz sein, entspricht in der Farbe allerdings meistens der Substanz, in der sie gerade vorher gesteckt hat.

Augen:

Die Augen liegen kaum sichtbar hinter der reichen Kopfbehaarung. Es ist ein Irrtum, zu glauben, daß der Hund dadurch schlecht sieht. Im Gegenteil entgeht dem TT wenig, viel zu wenig. Mit seinen Augen fixierte der TT früher Yaks, da aber der Yak im heutigen Lebensraum des TT fehlt, richtet er seinen Fixierung auf allerlei Eßbares. Auf diese Weise bleibt jene wichtige Eigenschaft der Rasse erhalten.

Ohren:

Sie sind sehr beweglich und nehmen radargleich ersten Kontakt zu Mofas, bellenden Kollegen oder den Leckerchen in der gerade erst geöffneten Schublade auf.

Zähne:

Der TT hat kräftige Zähne, die kein Material fürchten.

Körper:

Die Vorhand und der Hals müssen gut gewinkelt sein, damit das Mitschleppen von großen Stöcken über lange Strecken nicht zur Ermüdung führt. Die Hinterhand ist gut gewinkelt, um einen schnellen Sprint zu ermöglichen. Dabei greifen die Pfoten weit aus, aber nicht weit genug, um Kaninchen oder Rehe zu erreichen.

Pfoten:

Die Pfoten müssen groß genug sein, um ein optimales Verschmutzen der verschiedenen Bodenbeläge sicher zu stellen. Dies kommt am Besten zum Ausdruck bei Böden, die gerade gewischt oder gesaugt wurden. Die Pfoten sollten zwischen den Ballen gut behaart sein, damit sich bei Schnee leichter Eisklümpchen zwischen den Ballen bilden können. Das Entfernen derselben durch das Herrchen schafft beim Hund ein Gefühl der Dankbarkeit, wodurch der Hund doch noch den Nutzen seines Herrchen einsieht.

Rute:

Die Rute ist mittellang und gekringelt, aber trotzdem wedelt der TT sehr gern. Am Ende darf ein Haken sein, damit von flachen Tischen leichter etwas herunter gezogen werden kann.

Gangwerk:

Das Gangwerk des TT ist raumgreifend und fließend, damit er mit möglichst wenig Anstrengung so lange rennen und toben kann, bis sein Herrchen völlig aus der Puste und mit den Nerven am Ende ist.

Fell:

Das Fell soll von guter Länge und Beschaffenheit sein, damit es selbst bei trockenem Wetter genug Möglichkeit bietet, darin Blätter und kleine Zweige nach Hause zu bringen. Dieses Fell und das gastfreundliche Wesen des TT bieten schnell Unterschlupf für obdachlose Gäste wie Zecken und Flöhe.

Farbe:

Der TT kommt in vielen Farben vor und kann obendrein - je nach Beschäftigung - viele andere annehmen. So können sich z.B. von Natur aus schwarze TTs braun oder grau verkleiden, wenn sie sich im entsprechenden Sand oder Matsch rollen.

Fehler:

Ein Hund, dem die o.g. Eigenschaften fehlen.

Indus-San-Rajah
Indus im Grünen
Njima Gompa Norbu - aber Sie dürfen einfach Norbu zu mir sagen... Vielen Dank an Frau Zobel und ihre Tibeter!
Faruk vom Kennel Tilashu
Tibet Terrier als Gärtner
Winnie vom Kennel Tilashu. Vielen Dank für die Fotos an Katja Rauhut.
Yoshi vom Kennel Pamaghiba
Vielen Dank an Patrick und Margaretha vom Kennel Pamaghiba in Belgien.

Die Rasse ist von der FCI anerkannt und in der Gruppe 9 (Schoß- und Begleithunde) Sektion 5 (Tibetische Hunderassen) aufgeführt.

LINKLISTE