Die Geschichte des des Tibet Mastiff lässt sich wie die der anderen tibetischen Hunderassen bis auf die Antike zurückverfolgen. Vermutlich ist er der Vorfahre sowohl der Mastiffrassen als auch der großen Herdenschutzhunde. Ursprüglich wurden im Tibet zwei unterschiedliche Mastifftypen gehalten: Der Bhotia war ein beweglicher Herdenschutzhund, der Tsang Khyi diente als Wächter von Grundbesitz. Die Hunde dieses Typs wurden schon ab dem Welpenalter angekettet, um sie besonders wild und wachsam zu machen. Und so bedeutet der tibetische Name der Rasse Do Khyi denn auch wörtlich übersetzt "Hund zum Anbinden". Das erinnert an den Bandog, dessen Name auch als band dog (=Hund zum Anbinden) gedeutet wird, der aber als eigene Rasse nicht existiert.
Vermutlich im Verlaufe antiker Kriegszüge trat der Tibetmastiff die Reise nach Vorderasien und Europa an, wo er wie gesagt einer der Ahnen der Mastiff- und Herdenschutzhunderassen wurde. Wieweit die heute im Tibet lebenden Do Khyis noch ihren Vorfahren gleichen, ist kaum mehr festzustellen. Auch ist davon auszugehen, da&ss sie nicht so sehr auf das Aussehen hin gezüchtet wurden, sondern entsprechend ihren Aufgaben. Ende des 19. Jahrhunderts kamen die ersten Vertreter der Rasse, überwiegend durch Schmuggel, zunächst in die USA, aber bereits um 1880 besaß auch der Prince of Wales einen Do Khyi. Seit dem frühen zwanzigsten Jahrhundert werden Tibet Mastiffs in Europa und Amerika gezüchtet; der englische Rassestandard stammt aus den dreißer Jahren. In jüngerer Zeit gibt es Auseinandersetzungen darüber, inwieweit die europäisch-amerikanischen Tibet Mastiffs der ursprünglichen tibetischen Rasse entsprechen, ob Einkreuzungen von Hunden aus dem Tibet sinnvoll oder notwendig seien, andererseits aber auch, ob es eine ursprünglich tibetische Rasse überhaupt gibt.Der Tibetan Mastiff ist eine sehr beeindruckende Erscheinung: Mit einer Höhe von mindestens 61-65 cm und einem Gewicht von 50 bis 60 kg und dem mittellangen dichten Fell, das um den Hals eine Mähne bildet, hat er eine respekteinflößende Präsenz. Die Fellfärbung ist sehr vielfältig, es gibt schwarze, schwarz-lohfarbene, goldfarbene, graue, blau-lohfarbene und noch andersfarbige Tiere. Die lang behaarte Rute trägt er seitlich über dem Rücken gerollt. Ein weißer Brustfleck gilt im Tibet als Symbol für ein tapferes Herz.
Das hat er aber auch ohne weißen Brustfleck. Der Tibet Mastiff gilt als äußerst wachsamer Hund mit ausgeprägtem Territorialinstinkt. Bei frühzeitiger guter Sozialisation ist er dabei dennoch nicht aggressiv und der eigenen Familie gegenbüber ausgesprochen sanft und fügsam. Im Tibet können diese Tiere selbst von kleinen Kindern geführt und sogar von fremden Eindringlingen abgerufen werden. Wenn man den kleinen achtwöchigen Woll-Clown also konsequent und liebevoll erzieht, kann man darauf rechnen, ein loyales und liebenswertes Familienmitglied zu gewinnen. Anderen Hunden und Tieren gegenüber ist der Tibet Mastiff friedfertig; wenn er sich aber ernsthaft herausgefordert fühlt, wehrt er sich entschlossen und wirksam.
Trotz seiner Größe ist er ein agiler und beweglicher Hund, der gut beschäftigt sein möchte und ausgiebige Spaziergänge schätzt. Entsprechend seiner Herkunft fühlt er sich bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sehr wohl (wie man sehen kann), und liebt es, selbst bei -30° im tiefen Schnee zu toben. Sein dichtes Fell, das gewissenhaft und regelmäß gepflegt werden muss, schützt ihn dabei perfekt vor der Kälte.
Die Rasse ist von der FCI anerkannt und in der Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer - Molosser und Schweizer Sennenhunde) Sektion 2 (Molosser) aufgeführt.
Die Rasse ist von der FCI anerkannt und in der Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer - Molosser und Schweizer Sennenhunde) Sektion 2 (Molosser) aufgeführt.