Als "nurse dog" ist er in England der beliebteste Haushund: das Kindermädchen auf vier Pfoten. Und fest steht wohl: die drei auf dem Foto fühlen sich von dem Baby gut behütet und schlafen den Schlaf der Gerechten. Man lasse sich aber nicht täuschen: nach Schlafen und Fressen kommen auf der Liste beliebter Tätigkeiten des Staffordshire Bullterrier alle Dinge, die Action bedeuten: schwimmen und toben, rennen und springen; Hundeausbildungen aller Art und Agility, Flyball o.ä. mit dem Rudelchef/der Rudelchefin oder jede Art von Unfug mit deren Kindern.
Wie der American Staffordshire Terrier und der American Pitbull Terrier geht auch der Staffbull auf Bull-und-Terrier-Hunde zurück, wie sie schon im frühen 19.Jahrhundert in England gezüchtet wurden. Von den drei Rassen ist der Staffordshire Bullterrier - mit ca 36-42 cm Schulterhöhe und 11-18 kg Gewicht die kleinste - den ursprünglichen Bull-und-Terriern am ähnlichsten geblieben. Im "black country", der Kohlebergbauregion von Staffordshire konnte im 19. Jahrhundert der Halter eines solchen Hundes bei einem Hundekampf mehr Geld verdienen als in den täglich 14 Stunden harter Arbeit unter Tage. Auch das Verbot von 1853 bedeutete daher keineswegs das Ende der Hundekämpfe, die jedoch mit zunehmender Konsequenz verfolgt wurden. Mit dem Hundekampf drohte zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch diese Hunderasse auszusterben. In dieser Situation gründete der Züchter J.Dunn einen eigenen Klub und bemühte sich um Anerkennung der Rasse, die zu er nach ihrer Herkunft Staffordshire Bull Terrier nannte. 1935 wurde die Rasse offiziell anerkannt und begann ihren Siegeszug in England als überaus beliebter Familienhund.
Der Staffordshire Bull Terrier ist kein großer, aber ungemein kompakter Hund mit ausgeprägter straffer Muskulatur. Kupiert wurde er nie, er hat ein halb aufgerichtetes Kippohr oder Rosenohr, die nicht zu lange, spitz zulaufende Rute wird tief angesetzt getragen. Das kurze, glatte pflegeleichte Fell kann, rot, falb, schwarz, blau oder gestromt sein, weiße Abzeichen sind erlaubt.
Für sein körperliches (und seelisches!) Wohlbefinden braucht er unbedingt Aufgaben oder doch jedenfalls Beschäftigung. Er ist ein wacher, präsenter intelligenter Hund, der von seinen Vorfahren Beharrlichkeit und unerschrockenen Mut geerbt hat. Menschen, besonders Kindern gegenüber ist er freundlich und aufgeschlossen, seine Familie liebt er über alles, und ein guter Wachhund ist er nicht unbedingt, weil er auch in Fremden zunächst Spielkumpel vermutet. Er benötigt eine konsequente Erziehung, damit er sich nicht zum Rudelchef aufschwingt. Schlechte Behandlung, Haltung im Zwinger verdirbt ihn nachhaltig. Bei ernsthafter Bedrohung setzt er sich entschlossen und wirksam zur Wehr.
In den deutschen Bundesländern ist die Haltung von Hunden dieser Rasse nur unter Beachtung jeweils verschiedener Auflagen erlaubt. Wenn Sie einen Staffbull halten wollen, MACHEN SIE SICH VORHER KUNDIG!
Die Rasse ist von der FCI anerkannt und in der Gruppe 3 (Terrier) Sektion 3 (Bullartige Terrier) aufgeführt.
Seit den vierziger Jahren wird der Irish Staffordshire Terrier gezüchtet. Die Zucht ist auf den Typ des "working dog" gerichtet.