Unter den tibetischen Hunderassen ist der Lhasa Apso die kleinste. Im Allgemeinen wird angenommen, dass er durch die Auswahl auf Zwergenwuchs aus dem Tibet Terrier gezüchtet wurde. Der Fang ist etwas verkürzt, der Hund ist tiefer auf leicht gekrümmten Läufen gestellt, geblieben ist das schwere Haarkleid und die über dem Rücken geringelte Rute.
Im Tibet galten die kleinen "heiligen Hunde" als Glücksbringer, die geschätzten Gästen geschenkt wurden. Über Jahrhunderte wurden vom jeweiligen Dalai Lama solche Hunde an den chinesischen Hof gesandt, wo sie zu den Vorfahren von Rassen wie dem Shi Tzu und dem Pekingesen wurden. Da die Lhasa Apsos mit ihrer Fellmähne an den Löwen, das Symbol der tibetischen Herrscher erinnerten, wurden sie stets gut behandelt. Überdies kommen laut einer tibetischen Sage Lamas, die das Nirvana nicht erlangen, als Lhasa Apso wieder auf die Welt. Man wundere sich also nicht, warum es diese Hunde ganz selbstverständlich finden, mit größtem Respekt behandelt zu werden
Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts kamen die ersten Lhasa Hunde im Westen auf, die zunächst alle als Lhasa Terrier bezeichnet wurden. Erst in den dreißger Jahren wurde in England ein Lhasa Apso Klub gegründet. Zur gleichen Zeit kam als Geschenk des dreizehnten Dalai Lamas an das Ehepaar C. Suydam Cuttings ein Lhasa-Apso-Paar in die USA. Auf dieses Paar geht die berühmte Hamilton-Linie zurück.
Gleichzeitig nämlich kamen auch Shi Tzus ins Land, die zu Anfang irrtümlich als Lhasa Apsos eingetragen und mit diesen auch gepaart wurden. In Hunde der Hamilton-Linie hingegen wurden nie Shi Tzus eingekreuzt.
Der Lhasa Apso ist ideal etwas über 25 cm hoch, Hündinnen sind etwas kleiner. Das lange schwere und dichte Fell, das sehr viel Pflege benötigt, kann verschiedene Farben von golden, sand- und honigfarben über verschiedene Grautöne bis hin zu schwarz, weiß, braun oder auch mehrfarbig aufweisen. Obwohl er klein ist, ist er keineswegs ein Schoßhund, sondern ein robuster und ausdauernder kleiner Bursche, idealer Spielgefährte für Kinder und freundlicher Haushund, der auch durchaus Wachsamkeit gegenüber Fremden zeigt.
Lhasa Apsos sind berühmt für ihre Langlebigkeit; Tiere von achtzehn Jahren sind nicht selten, und ein Champion dieser Rasse soll ganze neunundzwanzig Jahre alt geworden sein - was für die gute Gesundheit dieser liebenswerten Hunderasse spricht.
Sie wird von der FCI anerkannt und in die Gruppe 9 (Gesellschafts- und Begleithunde) Sektion 5 (Tibetanische Hunde) eingeordnet.