Der American Staffordshire Terrier, kurz AmStaff genannt, ist ein in jeder Hinsicht starker Hund: zunächst ist er ein sehr kompakter und muskulöser Hund, sodann ist er ein Hund mit starkem Charakter, schließlich hat er eine für seine Körpergröße erstaunliche Kraft. Schon hieraus folgt, dass er kein Hund für einen unsicheren, unerfahrenen Halter ist. Mit diesem Energiebündel sollte man umgehen können.
Der AmStaff ist nur zwischen 43 und 48 cm hoch, wiegt aber dabei bis zu 30 kg. Von den drei ihm ähnlichen Rassen des Bull-and-Terrier-Typs, die aus der Kreuzung von Bulldogs mit Terriern entstanden sind (nämlich American Pitbull Terrier und Staffordshire Bull Terrier) ist er damit von Größe und Gewicht her der mittlere. Erlaubt ist jede Färbung, lediglich schwarz-lohfarben (black-and-tan), leberfarben oder ein Weißanteil von mehr als 80% sind unerwünscht. Der Kopf ist breit mit ausgeprägter Muskulatur und weit auseinanderstehenden dunklen Augen, Hängeohren sind unerwünscht. Der Nasenspiegel ist schwarz. Die Lefzen liegen gut an und die Haut bildet auch nirgends am Körper Falten. Der Körper ist kraftvoll kompakt, mit breiter und tiefer Brust und kurzem, leicht abfallendem Rücken, dabei aber elegant und beweglich. Die Rute ist verhältnismäßig kurz und wird nicht über Rückenhöhe getragen. Die Läufe sind gerade und starkknochig, die Hinterläufe stark bemuskelt.
Die Vorfahren des AmStaff kamen etwa Mitte des 19.Jahrhunderts nach Amerika und waren Hunde wie die, aus denen auch der Staffordshire Bullterrier entstanden ist. Eine geordnete Zucht gab es zunächst nicht. Entsprechend waren die Hunde unter den unterschiedlichsten Namen wie Half-and-Half, Bull-and-Terrier, Pit Dog, American Bull Terrier oder Yankee Terrier bekannt. Sie wurden für verschiedenste Aufgaben gehalten und bis 1900 auch für Hundekämpfe mißbraucht. Nach dem Verbot der Hundekämpfe in den USA bemühten sich Züchter, die Rasse von ihrem "Schmuddel-Image" zu befreien. Im ersten Weltkrieg brachte es ein Hund dieser Rasse immerhin zum Rang eines Sergeant, für einen Hund sicher ungewöhnlich genug... 1936 wurde die Rasse dann als Staffordshire Terrier vom AKC anerkannt, der Zusatz American kam 1972 dazu, um ihn vom Staffordshire Bull Terrier zu unterscheiden.
Auffällig ist seine ausgeprägte Präsenz: der AmStaff beobachtet aufmerksam alles, was um ihn geschieht und ist immer hellwach und interessiert bei der Sache. Schon als Welpe hat er eine Neigung, den Dingen auf den Grund zu gehen, beziehungsweise sie in ihre Grundbestandteile zu zerlegen. Darüber hinaus ist er für jeden Unfug zu haben, zu dem er animiert wird. Diese kindlichen Eigenschaften bewahrt er sich ohne weiteres bis zum dritten oder vierten Lebensjahr - eben kein Hund für Menschen mit schwachen Nerven, aber einer mit ausgeprägter Lernfähigkeit und Lernfreude. Er will gefordert sein: Laufen, Schwimmen, Spielen, Lernen müssen zum täglichen Pensum gehören, sonst langweilt er sich. Einmal am Tag Gassi gehen ist entschieden zu wenig!
Er ist dabei ein Menschen gegenüber absolut zuverlässiger Hund, ein unermüdlicher Spielkamerad für Kinder, der nicht leicht die Nerven verliert. "Seine Leute" liebt er über alles, und auch Fremden gegenüber ist er in aller Regel freundlich aufgeschlossen. Eines freilich verträgt er nicht: eine minderwertige Erziehung. Mit Rohheit und ungerechter unfairer Behandlung kann man diesen Hund für sein Leben verderben. Er ist kein Hund für miese Charaktere.
Der AmStaff ist von robuster Gesundheit. Sein kurzes Fell ist schnell mit ein paar Bürstenstrichen gepflegt. Alles zusammen macht ihn zum perfekten Familienhund. Darüber hinaus ist er als Begleit- oder Therapiehund, als Dienst- und Rettungshund, für den Hundesport und sogar als Jagdhund bestens geeignet.
In den deutschen Bundesländern ist die Haltung von Hunden dieser Rasse nur unter Beachtung jeweils verschiedener Auflagen erlaubt. Wenn Sie einen AmStaff halten wollen, MACHEN SIE SICH VORHER KUNDIG!
Die Rasse ist von der FCI anerkannt und in der Gruppe 3 (Terrier) Sektion 3 (Bullartige Terrier) aufgeführt.